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Diese Stand-Orte auf dem Weihnachtsmarkt lohnen sich für einen Glühweinstand am meisten
November 2016 - Selten dauert die Adventszeit so lange wie dieses Jahr: ganze 33 Tage bis Heiligabend! Genug Zeit also, um der Kälte mit einem heißen Glühwein oder Punsch in gemütlicher Atmosphäre mit Freunden, Familie und Kollegen auf einem der vielen Weihnachtsmärkte in Deutschland zu trotzen.
Wir als Ansiedlungsexperte haben uns die Frage gestellt, wo genau eigentlich der beste Standort für den Glühweinstand aus Sicht des Standbetreibers ist: Dort, wo die längsten Warteschlangen entstehen? Oder in der Nähe eines Wurststands, denn – Sie ahnen es bereits - nach der Wurst kommt der Durst?
Anhand von acht Standortfaktoren haben wir im Folgenden einmal analysiert, wo genau ein Glühweinstand den meisten Gewinn herausholen kann.
Viel Spaß beim Lesen!
1. Das Grundsätzliche: Genehmigungen und Rechtliches
Der erste Faktor, den es zu beachten gilt, ist wahrscheinlich für viele gleichzeitig auch der unangenehmste: Die Bürokratie. Nichtsdestotrotz müssen wir, wenn wir mit unserem Glühweinstand auf einen Weihnachtsmarkt wollen, uns dem notwendigen Übel stellen. Das „Übel“ ist in diesem Fall das Einholen von Genehmigungen und das Beachten von Vorschriften wie beispielsweise, dass unsere AGBs und das Jugendschutzgesetzt gut sichtbar aushängen. Gibt es Dinge, die an unserem Glühweinstand nicht verkauft werden dürfen, sprich: Sind wir zweckgebunden? Auch müssen wir Hygiene- und Abfallvorschriften beachten, unseren Stand rechtzeitig buchen und wir dürfen auch nicht vergessen, den Umsatz im Anschluss korrekt auszuweisen... Und: Gibt es in unserer Gemeinde oder Stadt Vorschriften, die nur hier zu berücksichtigen sind? Oder kann vielleicht sogar eine Förderung beantragt werden? Ja, es gibt viel zu bedenken und deshalb gilt es, sich im Vorfeld gut zu informieren. Ist dieser Punkt jedoch erst einmal abgehakt, dann können wir endlich die Ärmel unseres Winterparkas hochkrempeln und loslegen!
2. Lage: Einzugsgebiet und Kaufkraft
Als Glühweinstandbetreiber müssen wir uns zuerst einmal darüber im Klaren werden, auf welchem Weihnachtsmarkt wir unseren Stand denn eigentlich aufstellen möchten. Das spielt vor allem dann eine Rolle, wenn es in der Region oder Stadt mehr als einen Weihnachtsmarkt gibt. Nehmen wir das Beispiel München: Hier gibt es fast in jedem Stadtviertel einen! Viele davon haben eine Art Schwerpunktthema, wie bspw. Kunsthandwerk. Andere richten sich ganz gezielt an Geschäftsleute und sind dementsprechend in Geschäftsvierteln zu finden, mit entsprechenden Öffnungszeiten bis spät in den Abend hinein. Einer der bestbesuchten ist sicherlich der Weihnachtsmarkt am Marienplatz, direkt im Zentrum. Hier kommen nicht nur die Inhaber und Kunden der vielen Geschäfte rund um den Marienplatz vorbei, um den Tag bei einem Heißgetränk ausklingen zu lassen, sondern auch unzählige Touristen. Dies wäre also hinsichtlich der potenziellen Anzahl an Kunden eine gute Wahl. Und gut erreichbar sind wir auch, vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln - ideale Voraussetzungen für unseren Stand also.
3. Versorgung
Viele Weihnachtsmärkte in Deutschland sind so idyllisch gelegen, dass die Standbetreiber ohne fließendes Wasser arbeiten müssen, keinen Abfluss in der Nähe haben, um bspw. Spülwasser zu entsorgen, oder nur schwer an Strom kommen. All diese Dinge sind aber für unseren Glühweinstand schlicht unverzichtbar. Mit der Lage in der Münchner Innenstadt dürften wir hier also keine Probleme bekommen. Und ganz wichtig: Wie komme ich schnellstmöglich an Nachschub, sollten meine Glühweinvorräte zur Neige gehen? Außerdem müssen wir überlegen, ob wir unseren Glühwein in Einwegbechern – sofern erlaubt – anbieten oder in Steingutbechern gegen Pfand. In ersterem Fall muss zusätzlich gewährleitet sein, dass wir unseren Abfalleimer regelmäßig leeren können. Deshalb: Unbedingt vorher die Versorgung für den Glühweinstand abklären!
4. Mietpreise und Stand(ort)größe
Je zentraler mein Standort auf dem Weihnachtsmarkt ist – in so genannter A-Lage – desto höher sind auch die Mieten bzw. in unserem Fall die Standgebühren. Und je höher diese sind, desto höher müssen wir auch den Verkaufspreis für unseren Glühwein anlegen, um eine vernünftige Marge zu erzielen. Auch ist von den Standgebühren selbstverständlich die Größe unseres Glühweinstands abhängig. Der Umsatz wird schlussendlich auf sämtliche Quadratmeter umgerechnet, also müssen wir versuchen, jeden gebuchten Quadratmeter auch sinnvoll zu nutzen oder aber darauf zu verzichten. Hier kommen dann Fragestellungen ins Spiel wie: Wie viele Verkäufer passen hinter die Theke? Wie viele Stehtische stelle ich meine Kunden zur Verfügung, ohne dass die Wartenden den bereits Genießenden allzu sehr in die Quere kommen und anderes herum? Erfahrungswerte sind hier Gold wert.
5. Objektsuche
Jetzt geht’s los: Je nachdem, wie hoch die Nachfrage im Einzugsgebiet ist, und wie früh oder spät wir dran sind, kann sich die Suche nach einem geeigneten Stand durchaus als Hürde herausstellen. In den allermeisten Fällen allerdings stellt der Weihnachtsmarktbetreiber die Stände in der gewünschten Größe und mit der Wunsch-Ausstattung zur Verfügung. Glück gehabt!
6. Laufkundschaft
Ein ganz wesentlicher Faktor beim Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt ist die Laufkundschaft – auch hier entpuppt sich die Wahl des Weihnachtsmarktes am Marienplatz als goldrichtig. Nun gilt es, diese Laufkundschaft auch in bare Münze zu verwandeln. Deshalb lebt unser Stand von einer guten Außenwerbung: Eine einladende Beschilderung, hübsche weihnachtliche Deko, heimelig anmutende Lichterketten, gemütliche Stehtischchen. Aber auch von guter Zugänglichkeit: Müssen die Leute sich durch andere Warteschlangen drängen? Haben sie genug Platz, um sich in Grüppchen zusammenzustellen für einen gemütlichen Plausch? Werden wir gesehen, auch von den Menschen, die am Markt vorbeilaufen?
7. Konkurrenz
Ein Glühweinstand am anderen – davon haben wahrscheinlich auch die trinkfestesten Innenstädter nichts außer der Qual der Wahl. Also muss unser Glühweinstand an einer Stelle aufgebaut werden, wo keine bis höchstens mäßige Konkurrenz durch andere Glühweinverkäufer gegeben ist. Auf der anderen Seite kann Konkurrenz auch eine Chance sein: Man denke nur an die Clusterbildung in vielen Branchen wie beispielsweise der Automobilindustrie – wenn die Besucher wissen oder sehen, dass es in einer Ecke des Weihnachtsmarktes eine angenehme Auswahl an Glühweinständen gibt, dann können wir davon eigentlich nur profitieren. Vor allem, wenn wir uns die Punkte „Attraktivität“ und „Zugänglichkeit“ zu Herzen genommen haben. Wenn der Preis für unseren Glühwein jetzt noch mit dem der anderen Wettbewerber mithalten kann, dann ist auch ein wenig Konkurrenz in Ordnung. Und im Zweifelsfall bieten wir eben die größeren Becher als unschlagbares Verkaufsargument!
8. Arbeitskräfte
Das Thema Arbeitskräfteverfügbarkeit spielt vor allem in Branchen eine Rolle, wo gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen müssen, oder in personalintensiven Branchen. Unser Glühweinstand gehört glücklicherweise zu keiner der beiden Gruppen. Dennoch kann tatkräftige und vor allem freundliche Unterstützung, die auch noch stark im Kopfrechnen ist, mir in der Hitze des Gefechts beistehen.
Na dann Prost und eine schöne Vorweihnachtszeit!
Mehr Informationen zu Standortfaktoren finden Sie übrigens hier.
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